Die Französin bekämpft keine Problemzonen, weil sie gar nicht auf die Idee kommt, dass sie welche haben könnte. Ok, meistens hat sie auch wirklich keine (wie macht sie das nur?). Und wenn doch, sagt sie: Pffft….. Sie macht keine Achtsamkeitsübungen und meditiert nicht, sondern sitzt lieber im Bistro. Sie hat nicht mal eine To-do-Liste, geschweige denn einen Fitness-Tracker oder eine Schlaf-App.
Verrückt. Sie macht alles falsch, liegt aber trotzdem richtig. Sie folgt keinem Trend, ist aber selbst Trend. Und das, obwohl sie gar keiner sein will. Wie ist das möglich? Man weiß es nicht. On ne sait pas. Oder vielleicht doch: Die Französin zelebriert. Und zwar alles, was sie liebt. Mode, essen, trinken, feiern, Liebe, Freundschaft, Familie, Kultur. Sogar traurig sein und sich langweilen (‚ennui’). Aber, wie alles andere, übertreibt sie auch das nicht.
Und vor allem zelebriert sie das ‚laissez-faire’ nach dem Motto „Mais oui, jeder kann machen was er will. Aber ich muss ja nicht unbedingt mitmachen.“ Eine Art Verweigerung also, aber keine rebellische. Viiieeel zu anstrengend. Dann ist sie doch lieber tolerant. Und übt sich weiter ganz cool in der Kunst des Weglassens. Vielleicht ist sie ja deshalb so schön entspannt? Und, genau: entspannt schön.